Functional Taping – the concept
Jeder Arzt oder Physiotherapeut, der mit dem Tapen beginnt, fragt sich, welche Art von Taper er (oder sie) werden möchte. Auch wir haben uns das gefragt, als wir Mitte der 90-er Jahre mit dem Classic Taping begonnen haben, das damals noch eine ganz andere Strahlkraft hatte, als es heute der Fall ist.
2002 haben wir dann die ersten Kurse zum kinesiologischen Taping besucht, was zu einer kompletten Neuausrichtung führte.
In der Folge haben wir damals viele Tape-Konzepte überdacht. Wir haben mittlerweile selber viele Ärzte, Physiotherapeuten, medizinisches Fachpersonal und Sportwissenschaftler in unseren Kursen ausgebildet und merken hierbei immer wieder, dass es sehr verschiedene Philosophien zum Tapen an sich gibt und dass es hilfreich ist, sich deutlich zu positionieren.
Schulmedizinisch-empirische Ausrichtung
Das Functional Taping ist eine Tape-Schule, die sich rational-schulmedizinisch versteht und sich an wissenschaftlichen Wirksamkeitsbelegen orientiert. Grundlage der Tapeauswahl sind daher Funktionsuntersuchungen des Bewegungsapparates und damit schulmedizinische und anatomiebasierte Krankheitsbilder. Testverfahren müssen klar definiert und untersucherunabhängig reproduzierbar sein, damit der Therapieerfolg sicher zuordnenbar ist.
Für kinesiologische Testverfahren trifft dies in nicht ausreichendem Maße zu. In der Hand des Erfahrenen sind sie u.U. ein hilfreiches Mittel. Beim Functional-Taping werden sie aber bewußt nicht gelehrt.
Best of taping – weniger ist mehr!
Tapeanlagen gelten als erfolgreich, wenn ihr Erfolg sicher zuordnenbar ist (Reproduzierbare Reduktion von Schmerzen und/oder messbare Funktionsverbesserungen als Soforteffekt oder als Naheffekt (binnen 24-48 Stunden). Nur erfolgreiche Tapes werden gelehrt. Wir glauben, dass es ein Nachteil vieler Lehrbücher zum Taping ist, dass versucht wird „alle“ Probleme mit Tapes zu lösen. Das führt zu einem Überleben von Tapeanlagen, die nachweislich ineffektiv sind.
Kein Lehren minderwertiger Tapeanlagen!
the_concept_04Grundsätzlich gilt: Krankheitsbilder werden beim Functional Taping vom Taping ausgeschlossen, wenn bessere schulmedizinische oder naturheilkundliche Therapieverfahren für diese Krankheitsbilder vorliegen oder Taping keinen wesentlichen ergänzenden Effekt bietet.
Die Differenzierung von tapegeeigneten Krankheitsbildern von ungeeigneten ist genau so wertvoll wie die Auswahl und Durchführung richtiger Tapeanlagen!
Aufgrund mangelnder Studienlage erfolgt die Zuordnung geeigneter Tapes auf der Grundlage jahrelanger Erfahrungswerte.
Mittelfristiges Ziel muss aber immer der Wirksamkeitsbeleg in kontrollierten Studien sein. Unverzichtbare Grundlage hierfür ist die Möglichkeit, Tapeanlagen (untersucherunabhängig) differenzierbaren Krankheitsbildern zuzuordnen.
Wir verwenden beim Functional Taping „alles was klebt“!
In vielen Schulen für kinesiologisches Taping werden unelastische Tapes kategorisch ausgeschlossen. Wir halten das für einen großen Fehler.
Für einige Indikation sind elastische Tapes im Praxisalltag nämlich viel schlechter geeignet als unelastische Tapes (Beispiel: Skidaumen, Kapselverletzung Finger, Patellalateralisation, Außenbandruptur)
à hier sollten diese Tapeanlagen nicht durch (minderwertigere) elastische, kinesiologische Tapes ersetzt werden.
Beim Experimentieren mit verschiedenen Tapematerialien haben wir „Hybridtapes“ entwickelt, die (Stand 2016) nur im Functional Taping gelehrt werden und die Stabilität eines unelastischen Classic Tapes mit dem Tragekomfort eines kinesiologischen elastischen Tapes verbinden.
the_concept_05Für die Wertigkeit einer Tapeanlage ist nur eine Kategorie entscheidend: Funktioniert sie oder funktioniert sie nicht!
Erfolgreiche Techniken aus anderen Schulen werden daher in das Konzept des Functional Taping integriert, wenn sie funktionieren.
Namen von Tapeschulen sind immer häufiger markenrechtlich geschützt. Für Tapeanlagen gilt dies im Interesse der Patienten nicht. Wir werden daher weiterhin Tapeanlagen aller Schulen auf ihre Wirksamkeit prüfen und die erfolgreichsten Tapeanlagen in das Konzept des Functional Taping integrieren.
Dass sie funktionieren, sollten diese Tapes optimalerweise in empirischen Studien eindrucksvoll darstellen oder es sollte sich im praktischen Alltag eine Evidenz für die Wirksamkeit darstellen, d.h. der Therapieerfolg sollte reproduzierbar und augenscheinlich sein.
Für die von uns selbst entwickelten Tapes gilt das Gleiche. Jeder Arzt oder Physiotherapeut ist herzlich eingeladen, diese in sein Repertoire zu integrieren. Nachahmer sind, nicht zuletzt im Interesse unserer Patienten, herzlich willkommen.
Sportmedizinische und chirotherapeutisch-osteopathische Einflüsse
Die beiden letzten Merkmale des Functional Taping beruhen auf unserem persönlichen Arbeitsalltag der letzten Jahre.
Im ZfS-Zentrum für Sportmedizin in Münster und im Rahmen zahlreicher Sportveranstaltungen und Trainingslager behandeln wir seit Jahren viele Sportler unterschiedlichster Leistungsklassen. Da die Sportmedizin eine starke präventivmedizinische Ausrichtung hat, hat das auf das Functional Taping abgefärbt.
Therapeutische Tapes werden daher durch präventive Tapeanlagen ergänzt (präventives Tapen vor (sportlicher) Belastung/ Tapen als Verletzungsprophylaxe).
Ein weiterer großer Einfluss ist chirotherapeutisch-osteopathischer Art.
Hieraus resultiert eine „ganzheitliche“ Grundüberzeugung des Functional Taping. Grundannahmen sind:
– Einheit des Körpers. Neben komplexen Zusammenhängen innerhalb des Bewegungsapparates gilt: Der Bewegunsapparat beeinflußt den Rest des Körpers und wird von ihm beeinflußt. Gleiches gilt für die Psyche.
– Gegenseitige Beeinflussung von Struktur und Funktion
– Der Körper verfügt über Kompensationsmechanismen; ein Verständnis dieser Mechanismen und eine Integration in Therapiekonzepte hat einen herausragenden Wert.
Die Tatsache, dass komplexe Zusammenhänge viel schwieriger empirisch belegbar sind, stellt für uns dabei keinen Widerspruch zur rationalen Schulmedizin sondern eher einen zusätzlichen Anreiz dar.
Dennoch gilt: Auch Tapeanlagen, die aus ganzheitlichen Überlegungen resultieren haben für uns im Praxisalltag nur dann eine Berechtigung, wenn sie reprodzierbar funktionieren. Weniger bleibt mehr!
Offizieller sportmedizinischer / sportphysiotherapeutischer Partner von:
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